Sie war eine Andalusierin – also aus einer Pferderasse von der weltweit gesprochen wird:
Ausgesprochen anständiger Charakter
Imponierende Erscheinung
Lebhaftes jedoch freundliches Temperament
Begründer vieler namhafter Rassen wie:
Lippizaner, Kladruber, Neapolitaner, sowie
aller amerikanischen Rassen.
Dies alles brachten wir in angenehmer Größe mit der aufmerksamen, dreijährigen Schimmelstute aus München mit. Große, interessierte Augen, bedächtiges Ohrenspiel und bemerkenswerte Gelassenheit ließen erfreuliche Charakterpoints vermuten.
Dank ihrer glücklichen Ausstrahlung verlief die behutsame Einführung in die Herde reibungslos.
Lange war Tiffany allerdings nicht in der Brandau. Dann ging’s weiter nach Thüringen.
Unkompliziert ließ sie die reiterliche Grundausbildung über sich ergehen. Fleißig und immer freundlich und außerdem weich zu sitzen, avancierte sie schnell zum Liebling der Kinder.
In erstaunlicher Vertrautheit suchte sie ganz allgemein die Nähe des Menschen.
Bei einem Spaziergang ging ich einmal mitten durch die verstreut grasende Herde um auf die nachbarliche Wiese zu kommen. Alle Pferde grasten ruhig weiter. Nur Tiffany schloß sich mir an. Wie ein treuer Hund schlenderte sie, weg von ihrer Herde, hinter mir her. Ich öffnete den Weidezaun. Sie blieb immer noch bei mir. Sogar als keines der anderen Pferde mehr zu sehen war, genügte ihr meine Gesellschaft.. Hier und dort knabberte sie einige Gräser. Nach etwa einer halben Stunde kamen wir einträchtig wieder zurück zur Herde. Das hat mich sehr beeindruckt und natürlich gefreut.
Ja, so war Tiffany. Wenn ich in den Stall kam, schaute sie mich mit ihren großen Augen so lange an, bis ich zu ihr hinblickte. Schließlich konnte wenigstens ein Gruß von mir erwartet werden. Zugegeben, meist verbunden mit einem Leckerli. Dies mag man nun interpretieren, wie man will. Wir mochten uns jedenfalls und daran gibt`s nichts zu deuteln. |