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über unsere Esel

 
Die hl. Muttergottes ritt auf ihm nach Bethlehem.

Als erster stand er an der Krippe, der Wiege von Gottes Sohn und blieb sein Begleiter auf vielen Wegen, wie der Einzug Jesu in Jerusalem, am ersten Tag der Karwoche beweist.
Jeder, der ihn kennt, bestätigt, der Esel hat Charakter, er hat Mut und bei aller Bedachtsamkeit ist er anhänglich und ist alles andere als dumm.
Dies sei vorneweg gesagt. Der Hochmut und die Niedertracht mit dem wir seinen Namen zum Schimpfwort machten, ist nicht gerechtfertigt.
 

Stammesgeschichte:

Die Entwicklungsgeschichte des Esels entspricht der des Pferdes bis zum Pleistozän (vor ca. 1 bis 2 Millionen Jahren). Von da weg trennt sich die Entwicklung und es entstanden die Wildesel, Halbesel und Zebras.
Man vermutet, daß noch vor dem Pferd der Esel Haustier wurde. Jedenfalls lebt er schon lange in der Gesellschaft des Menschen, lange vor dem Bau der Pyramiden und wenn man es heute auch nicht mehr weiß, aus den Märchen kennt man ihn noch, den Mülleresel, der Getreide und Mehl schleppte. Nach Deutschland kamen die Esel erstmals wahrscheinlich mit den Mönchen im 7. und 8. Jahrhundert.

Auf den Saumpfaden, der ältesten Form der Paßstraßen, besorgten die "Säumer mit ihren "Saumtieren" meist Esel oder Maultiere (Kreuzung zwischen Pferdestute und Eselhengst) den Handelsverkehr über die Berge.
Er zog schwere Karren auf den Straßen, treidelte Schiffe auf den Flüssen, schleppte Steine und Sand beim Hausbau und drehte unermüdlich Brunnenräder und Mühlsteine.
Im Krieg schleppte er Waffen, Munition und Verpflegung unter schwierigsten Bedingungen und wenn er als "Lastesel" nicht mehr zu gebrauchen war, kam er in die Wurst.
Sein Fell wurde bearbeitet und lieferte das Pergament, auf dem geschrieben werden konnte. Das beliebteste Pergament kam aus Pergamon.

 
Im "Haußhaltungs=Lexicon" aus dem Jahre 1754 fanden wir folgenden Eintrag über den Esel:

Er ist ein bekanntes, mittelmäßiges (bezogen auf die Körpergröße) Thier, mit langen Ohren, zumahl wenn man die kleinen, grauen Esel darunter verstehet: welches zwar sehr lastbar, doch aber auch sehr faul ist. Wird zum Reuten und Lasttragen gebrauchet, sonderlich in der Mühle, das Getrayde und Mehl ein und aus derselbigen zu schaffen.
In der Apothecken nutzet man von den gemeinen, oder kleinen Eseln die Klauen vor die schwere Noth, das Geblüt unter andern wider die Tobheit und Wüten, die Milch wider die Lungensucht, den Harn wider die Nieren-Krankheiten, und das Fett, den Koth, die Haut wider andere Anfälle.

Die Frau des römischen Kaisers Nero (54 bis 68 n. Chr.), Popäa Sabina, hielt sich 500 Eselinnen, damit sie jederzeit in Eselsmilch baden konnte, wodurch sie sich eine geschmeidige, sanfte Haut versprach.


Emil und Fini
Gretls Fohlen

Beschreibung:

Genauso wie das Pferd gehört der Esel zum Kreis der Wirbeltiere, zur Klasse der Säugetiere, zur Abteilung der Unpaarzeher und zur Ordnung der Einhufer.
Die Farbe der Esel kann sehr unterschiedlich sein. Vom tiefen Schwarz bis zum reinen Weiß. Auch Schecken sind bekannt. Den Esel aus dem Märchen, den Mülleresel, stellt man sich immer grau vor, eben den Thüringer Waldesel, der schon fast ausgestorben ist.
Das Haarkleid ist im Winter lang und manchmal wuschelig. Am Kopf sind "Ponys" nicht selten. Im Sommer ist das Fell glatt und beim gesunden Tier seidig glänzend. Maul, Augenpartie und die Bauchseite sind oftmals hell von der übrigen Körperfärbung abgesetzt. Oft findet man auch den Aalstrich mit dunklem Schulterkreuz. Gelegentlich sieht man auch leichte Beinstreifung.
Die Halsmähne ist meist stehend. Der Schwanz (beim Pferd heißt es Schweif) ist im oberen Drittel kurz behaart.

Die Größe geht vom Zwergesel mit ca. 80 cm Stockmaß bis 130 cm beim Mülleresel (der Meßstock wird an der höchsten Stelle des Widerrists angesetzt - wie beim Pferd). Der französische Poitouesel und der katalanische Riesenesel können sogar 160 cm erreichen.

Gehör und Geruchssinn sind beim Esel sehr ausgeprägt.
Beim Futter ist der Esel sehr genügsam. Gutes Heu, wenn möglich von Magerwiesen, wird er gerne annehmen und wenn Disteln dazwischen sind, wird er sich diese als besonderen Leckerbissen heraussuchen. Mit der Gabe von Kraftfutter sollte man sich danach richten, ob und wie hart der "Graue" arbeiten mußte. Äpfel und Karotten sind Leckerbissen, die in vernünftiger Menge gereicht, gerne angenommen werden. Mineralstoffgaben sind besonders bei jungen und bei trächtigen Tieren wichtig und werden gewöhnlich in der Menge aufgenommen, wie sie eben benötigt werden.

Die Heimat der Esel ist Afrika. Sie mögen`s also warm und trocken. Wenn sie dies schon im Freien nicht immer haben können, soll wenigstens der Stall so beschaffen sein, daß sich unser Schützling wohlfühlt.

Zwergesel
Poitou-Esel
Thüringer Waldesel Emil
Martina-Franca-Esel

Nutzung:

Die Nutzung besteht als Reit-, Last- und Zugtier. In unseren Breiten fanden sich einige Hobbyzüchter. Da Esel besonders gutmütig und von ausgeglichenem Temperament sind, hat man sie als ideale Spielkameraden für Kinder erkannt. Sie sind weitaus sicherer als Ponies und wesentlich besser für den Umgang (auch in der Therapie) mit Kindern geeignet.

Da die Esel ausgewiesene Gewohnheitstiere sind, die Beständigkeit lieben, sollte man sich genau überlegen, ob so ein Tier in die Hausgemeinschaft aufgenommen wird. Unter jeder Umstellung leidet der Esel sehr, ja es ist schon vorgekommen, daß ältere Tiere, als sie aus der vertrauten Umgebung weg zu anderen Menschen kamen, gestorben sind.

Esel sind keine Pferde mit langen Ohren:

Denkt jemand, der viel mit Pferden zu tun hat, den gewohnten Umgang auf Esel zu übertragen, der irrt gewaltig.
Esel sind, und dies ist schon mal eine grundsätzliche Erkenntnis, keine ausgeprägten Herdentiere, sie haben keine Leitstute sondern leben im lockeren Familienverband. Ihr Fluchttrieb ist eingeschränkt und sie zeigen sich nicht so panisch, wie bei Pferden.
Sie sind Individualisten. Was ihnen als Sturheit nachgesagt wird, ist die jeweilige Bildung einer eigenen Meinung in unbekannten Situationen. Jeder Esel bestimmt für sich allein, was für ihn gut und was seinem weiteren Leben zuträglich ist. Wem es gelingt, sein Vertrauen zu erlangen und seine Eigenheiten zu respektieren, wird in ihm allerdings einen kooperativen Partner finden.

Es gibt viele Punkte, die bei der Eselhaltung unbedingt berücksichtigt werden sollten, einige davon sind:

  • Sie benötigen einen Unterstand weil sie kein wasserabweisendes Fell haben und unter Nässe leiden, ja dadurch sogar krank werden können.
  • Esel zeichnen sich durch Trittsicherheit aus, was zur Folge hat, dass sie dies viel vorsichtiger und damit eigenwilliger macht.
  • Die höhere Lebenserwartung bringt mit sich, dass sie eine längere Kindheit haben und dadurch später ausgewachsen werden.
  • Narkosemittel und Medikamente zeigen eine andere Wirkung als bei Pferden.

Die Fütterung der Esel verlangt absolut bescheidene Gaben zum Wohle des Tieres. Die Verabreichung zu gut gemeinter,  hoher Rationen führt sehr schnell zu Überfettung und damit zu krankmachenden Zuständen.
Gefährlich, ja sogar lebensbedrohlich, kann dann eine zu schnelle Abmagerungskur sein.
Überschüssiges Fett gelangt dabei in die Blutbahn, belastet in hohem Grade die Leberfunktion und führt zu oftmals irreparablen Schäden.
Wer seinen Esel liebt, sollte sich über eine artgerechte Fütterung ernstlich Gedanken machen und diese konsequent umsetzen.

Steckbrief

Das weibliche Tier nennt man Stute, das männliche Hengst. Bis zu einem Jahr sprechen wir vom Fohlen und dann ist es ein Jährling. Der kastrierte Hengst ist der Wallach.

Kreuzungen zwischen Pferdestute und Eselhengst nennt man "Maultier".
Kreuzungen zwischen Eselstute und Pferdehengst nennt man "Maulesel".

Aussehen

Esel haben relativ lange Wüstentierohren, Kastanien nur an den Vorderbeinen und im Gegensatz zum Pferd (Schweif) einen erst in der unteren Hälfte mit einer Quaste versehenen Schwanz.
Bei vielen Eseln kann man noch als Zeichen ihrer Abstammung vom Wildesel einen dunklen Aalstrich auf dem Rücken, einen Schulterstreifen, das sogenannte Schulterkreuz und Streifen an den Beinen finden. Außerdem haben die meisten Esel ein sogenanntes Mehlmaul, es schaut aus, als ob das Tier in eine Mehlschüssel geschnuppert hat und die Beine und Bauchunterseite sind ebenfalls meist heller als der Rücken.
Im Gegensatz zum Pferd besitzen Esel 5 Lendenwirbel.

EselohrenKastanienSchwanzquaste
AalstrichSchulterkreuzBeinstreifung
Mehlmaulhelle Bauchunterseite
 
Futter Pflanzenfresser. Esel sind sehr genügsam, also aufgepaßt, daß sie nicht verfetten und wegen Überfütterung krank werden. Gutes Heu von Magerwiesen, magere Weiden, wenig Kraftfutter (abgestimmt auf die Arbeitsleistung, die sie bringen müssen) Vorliebe für Gräser und Kräuter.
Stall Trocken, ja nicht zugig und nicht zu kalt.
Körpertemperatur ca. 37 Grad Celsius, abhängig von der Außentemperatur
Lebenserwartung zwischen 30 und 40 Jahren
Fortpflanzung Die Paarung ist ganzjährig möglich. Geschlechtsreif ca. ab dem 2. Lebensjahr.
Brunstzyklus asaisonal und erfolgt im Mittel ca. alle 21 Tage
Tragezeit 12 bis 13 Monate, meist 365 Tage
Zahl der Fohlen Normalerweise 1 Fohlen
Säugezeit Wenn Mutter und Kind nicht getrennt werden, saugt das Fohlen bis zu einem Jahr, bzw. bis ein neues Fohlen zur Welt kommt. Vom Menschen sollte eine Trennung möglichst nicht vor dem 6. Lebensmonat vorgenommen werden.
 
Thüringer Waldesel
Thüringer Waldesel Emil

Zuchtgeschichte

Früher als „Mülleresel“ oder als „Steinesel“ bekannt Esel, die dieser Rasse zugeteilt wurden, sind in Westthüringen in Sachsen und Sachsen-Anhalt gesammelt worden. Gehen vermutlich auf mitteldeutschen Mülleresel zurück. Es ist nicht abgesichert, ob es sich beim Thüringer Wald Esel um eine eigenständige Rasse oder um eine Variante des Hausesels handelt.
 

Aussehen

Mittelgroßer Esel verhältnismäßig schweren Typs. Zumeist wildfarbige, graue Esel mit schwarzem Schulterkreuz. Mitunter kommen auch dunklere Individuen mit Mehlmaul und weniger stark erkennbarem Kreuz vor. Beine selten mit Querstreifung. Größe ausgewachsener Tiere bei 101 - 109 cm, Gewicht 150 bis 210 kg.
 

Verbreitung

Sehr selten, es gibt nur noch wenige reinrassige Tiere. Stammzucht im Zoo Erfurt. Kategorie I in der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.
 

Nutzung

Früher v.a. als Last- und Zugtier in Mühlen, aber auch bei Schäfern und Kaufleuten.
Heute als Reitesel, z.B. kann man auf Thüringer Waldeseln zur Wartburg bei Eisenach reiten.
Liebhaberzucht
 

 

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