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Wissenswertes
über unsere Ungarischen Wollschweine
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Sus scrofa
Ordnung: Artiodactyla - Paarhufer |
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Allgemeines: |
Die Stammform aller in Europa und Asien entstandenen Haustierrassen ist das Wildschwein (Sus scrofa). Nach Hund, Schaf und Ziege wurde das Schwein relativ spät domestiziert.
Damit der Mensch sich besser in die Tiere einfühlen kann, mit denen er es zu tun hat, sollte er sich doch dafür interessieren, wie die Urform war und welche Verhaltensweisen und welche Gewohnheiten bekannt sind. Eine artgerechte Haltung basiert letztendlich auf der Erkenntnis der angeborenen Bedürfnisse. Jedem verantwortungsbewußten Züchter und Halter sollte das Wohl seiner Tiere am Herzen liegen, auch wenn vermeintliche, wirtschaftliche Einbußen dem tierschützerischen Gedanken im Wege stehen sollten.
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Stammesgeschichte: |
Das Wildschwein ist ein sehr genügsames, auf die unterschiedlichsten, klimatischen Bedingungen angepaßtes Wildtier. Seine langen Läufe lassen es weite Strecken zurücklegen und mit seinem langen, kräftigen Rüssel gräbt es geschickt Wurzeln und Früchte unter der Erde aus, was häufig den Unwillen der Landwirte zur Folge hat.
Das Wildschwein ist tag- und nachtaktiv. Wenn ihm durch die Jäger nachgestellt wird, tritt es allerdings meist nachts auf. Es ist ein sehr geselliges und gelehriges Tier. In Familienverbänden (sogenannten Rotten) sind die "Bachen", also die weiblichen Schweine, zusammen mit den Jungen, den Frischlingen (die durch eine braun/hellbraune Streifung auffallen), unterwegs. Der "Keiler", das männliche Schwein, ist außerhalb der Paarungszeit (die zwischen November und Januar ist), Einzelgänger.
Die Tiere haben ein sehr gutes Gehör und einen besonders guten Geruchssinn. Als Allesfresser leben sie überwiegend von Wurzeln, Knollen, Bucheckern, Eicheln und Früchten, aber auch von kleinen Tieren und von Aas.
Nach einer Tragzeit von 4 - 5 Monaten wirft die Muttersau zwischen 3 und 12 Junge im sorgsam vorbereiteten Wurfkessel, den die Jungtiere nach ca. 14 Tage verlassen.
Die domestizierten Schweine waren ihren wilden Artgenossen sehr ähnlich. Die Haltungsmethoden verlangten auch ein genügsames Schwein, das meist auf der Weide lebte und von Hirten auch in den Wäldern gehütet wurde.
Im 18. Jahrhundert wurde der Lebensraum für Hutungen immer kleiner und so begann man, die Schweine in sogenannten Koben aufzustallen. Aus dem kleinen, borstigen Waldschwein wurde das größere Fettschwein, das sich nun in vielen Arten entwickelte.
Die verschiedenen Züchtungen zielten in der Regel darauf ab, möglichst viel Speck mit hoher Qualität, also energiereiche Nahrung, zu liefern. Dies änderte sich in der Nachkriegszeit ziemlich schnell, nachdem der Verbraucher fettarmes Fleisch verlangte und somit die vielen verschiedenen Landrassen immer weniger gehalten wurden. Außerdem wünschte man auch noch eine Rasse, die für die Massentierhaltung geeignet war. Vollkommen ausgestorben ist z. B. schon das "Weideschwein", das besonders durch seinen keilförmigen Kopf und seine Genügsamkeit auffiel. Zu den aussterbenden Haustierrassen zählt das Sattelschwein und auch das Wollschwein.
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Die Ungarischen Wollschweine
oder mit ihrem ungarischen Namen "Mangalica" waren früher nicht nur in Ungarn weit verbreitet. Sie sollen von den kraushaarigen Urrassen, den Szalontaern und Bakonyern abstammen.
Die beiden handzahmen und leinenführigen Wollschweine "Betti" und "Vroni", die bei uns auf dem Hof stehen, sind "schwalbenbäuchige Mangalica", die in Ungarn schon ausgestorben sind.
Vor ca. 150 Jahren trat diese Rasse seinen Siegeszug durch halb Europa an und zählte mancherorts zu den meistgehaltenen Schweinen, weil ihr Speck besonders qualitätsvoll und reichlich und auch das Fleisch sehr schmackhaft ist. In den Nachkriegsjahren änderten sich die Bedürfnisse der Menschen. Fettarme Schweine mit großen Schinken und Fleischpartien waren gefragt und so wurde die Zucht der Fettschweinrassen immer mehr vernachlässigt. Jetzt findet man sie, wenn überhaupt noch, nur mehr in Liebhaberzuchten in ganz geringer Anzahl.
Bei den Wollschweinen, die teilweise nur noch in Zoos gezogen werden, hat man festgestellt, daß sie sehr gut auch zur Umweltbetreuung eingesetzt werden können.
Sie werden zum Abgrasen auf Unkrautflächen gebracht und haben sich auf ampferbefallenen Weiden als sehr nützlich erwiesen. (Ampfer ist ein Weideunkraut, das sehr schwer zu bekämpfen ist und sich auf stickstoffreichen Böden, besonders auf Flächen mit Trittschäden, sehr schnell ausbreitet).
Die Hauptaufgabe unserer Wollschweine besteht darin, als freundliche Vertreter ihrer Rasse den Kindern, die uns besuchen, einen Eindruck zu vermitteln, wie früher die Schweine im Umfeld der Menschen lebten. Außerdem hat diese Rasse einige beachtenswerte Eigenschaften. Die Wollschweine haben einen ausgeprägten Familiensinn, sind relativ streßunempfindlich und bewährten sich bei der Aufzucht von Jungen wegen ihres hervorragenden Brutpflegetriebes. Weiterhin haben sie den Vorteil, besonders wetterhart und anspruchslos zu sein.
Der Ausdruck "dummes Schwein" ist absolut nicht gerechtfertigt. Es gibt heute schon viele Leute, die sich Minischweine (die meist aus Hängebauchschweinen gezüchtet wurden) als Haustiere in der Wohnung halten. Schweine sind sehr anhänglich, gelehrig und reinlich.
Wegen des ausgesprochen guten Geruchssinnes werden in Frankreich Schweine zum Suchen von Trüffeln, also sogenannte "Trüffelschweine" verwendet. In Deutschland gibt es ein bei der Polizei angestelltes Schwein, dessen Aufgabe im Aufspüren von Rauschgift besteht.
Ihre Vorliebe, sich im Schlamm zu suhlen, ist wie auch bei den Pferden, als Fell und Hautpflege zu werten und dient gleichzeitig zum Schutz gegen Ungeziefer. |
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Steckbrief Wollschwein |
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wissenschaftlicher Name |
Sus scrofa f. domestica |
Futter |
Allesfresser, bei der Fütterung von Küchenabfällen dürfen keine Fleisch- und Knochenreste gegeben werden, da die Übertragung von Krankheiten (z.B. Schweinepest) befürchtet werden muß. Es ist deshalb die Verfütterung von Küchenabfällen verboten. Hauptsächlich Gras, Knollen, Wurzeln, Kastanien, Rüben aller Art |
Körpertemperatur |
38 ° - 39,5 °, bei Ferkeln: 39,0 ° bis 40,5 °
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Herzfrequenz |
60 bis 80 Schläge in der Minute, bei Ferkeln: 120 bis 200 in der Minute |
Atemfrequenz |
10 bis 18 Atemzüge in der Minute in Ruhe, 30 bis 80 Atemzüge in der Minute in Bewegung |
Blutmenge |
ca. 75 ml pro kg Körpergewicht |
Geschlechtsreife |
mit 4 bis 8 Monaten |
Brunstzyklus |
alle 20 Tage
Dauer der Hauptbrunst: 2 - 3 Tage |
Trächtigkeitsdauer |
ca. 115 Tage |
Zahl der Jungen pro Wurf |
5 bis 15 Ferkel, Absetzen der Ferkel: nach ca. 6 Wochen |
Lebenserwartung |
ca. 20 Jahre |
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