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über unseren Waschbären

Waschbär

Procyon lotor

Nordamerikanischer Waschbär

Gattung: Procyon - Waschbären
Familie: Procyonidae . Kleinbären
Ordnung: Carnivora - Raubtiere

 
Das Wort "Bär" löst die unterschiedlichste Assoziation aus. Der bayerische Landwirt denkt sofort an einen Eber, also an einen Saubären. Karl Maylesern erscheint der Braunbär (dessen großer Vertreter der Grizzly ist) vor dem geistigen Auge. Der große Panda- oder Bambusbär wird beim Zoologen sofort an die Reihe kommen. Ganz bestimmt aber erinnert man sich an das Vorbild unserer Teddybären, an den "Beutelbären" oder den "Koala", wie er hauptsächlich heißt. Lebten wir in Kanada oder Amerika, würden wir bei den "Kleinbären" sofort an den Waschbären denken.
Waschbär
 
Bei uns in Zöthen wohnt auch ein Bär. Er heißt "Trixi" und ist ein eigenwilliges, aber liebenswürdiges Waschbärenmädchen. Das heißt, liebenswürdig ist sie hauptsächlich zu Andi. Ihr zeigt sie auf Waschbärenart, daß sie sich freut, wenn sie zu Besuch in ihr kleines Reich, einem liebevoll gebauten Gehege mit Einliegerhöhle kommt. Von ihr läßt sie sich auch gerne betreuen und, man kann`s ja ruhig sagen, auch verwöhnen. Nun wird man fragen, wie verwöhnt man so ein kleines pelziges Raubtier? Natürlich mit Leckerbissen. Eis mag sie z. B. sehr gerne, wobei sie in der Sorte nicht wählerisch ist. Ab und zu auch eine Schokoladenrippe oder süße Kirschen aus dem großen Garten. Was sie aber ganz besonders liebt, ist gekrault zu werden. Da legt sie aber schon großen Wert darauf, daß dies nur von Andi geschieht.

Waschbär

Waschbär
   
Wir bekamen Trixi vor ein paar Jahren vom Tierschutzverein München. Dort landete sie nämlich, nachdem sie fast eine Ehekrise verursacht hatte.
Ein Ehemann überraschte eines Tages seine Frau mit einem Hausgenossen der besonderen Art. Das kleine Wesen war aber auch zu drollig. Das ging einige Zeit ganz gut. Der ausgeprägte Forscherdrang aber und auch das große Interesse an ihrer Umwelt veranlaßten Trixi zu den unterschiedlichsten Handlungen. Da wurden Schuladen heraus gerissen und deren Inhalt genau untersucht. Die Vorhänge wurden vorzüglicher Kletterbaumersatz. Der Geschmack von Kleidungsstücken wurde gelegentlich auf ihre ganz spezielle Art geprüft. So gab es täglich neue Überraschungen. Sie sorgten in der Familie schließlich für eine etwas gespannte Stimmung. Als die kleine Waschbärendame auch noch den Inhalt der nagelneuen Couch untersuchte und dazu gewissenhaft einige Löcher bohrte, konnte die Frau des Hauses dieses gar nicht mehr lustig finden. Kategorisch hieß es nun: "Entweder der Waschbär oder ich!" So kam Trixi, nachdem ihr neues Heim begutachtet wurde, zu uns.
Wir haben viel Freude mit ihr. Die vielen Kinder, die zu uns kommen, können sie kennen lernen und erfahren dann auch, was man alles von dem kleinen Geschöpf wissen sollte.
Der Waschbär oder "Raccoon", wie er in seiner Heimat Nordamerika heißt, ist ein pfiffiges Kerlchen. So heißt denn auch in der englischen Sprache coon (schlauer) Bursche. Wer den Karl May gelesen hat, erinnert sich sicherlich auch an die stehende Redewendung von Sam Hawkins, der viele Leute nicht unfreundlich "Altes Coon" nannte.

Das Wort "coon" hat seinen Ursprung in dem indianischen Wort "arakun", was soviel wie "Kratzhändchen" bedeutet, woraus sich dann in Amerika "Raccoon" ableitet.

In der deutschen Sprache kommt der Name "Waschbär" nur teilweise von der Eigenart unseres Kleinbären, im Wasser Nahrung zu suchen und zu spülen. Er wurde hergeleitet von dem wissenschaftlichen Namen "Procyon lotor", was soviel wie "waschender Vorhund" bedeutet.
Waschbär
Waschbär
Damit sind wir nun schon fast bei der Entwicklungsgeschichte der "Kleinbären" angelangt.

Gemeinsam mit Hyänenhund, Fuchs und Wolf (und damit auch mit unserem Haushund) haben die Kleinbären den Urhund (Cynodictis), der allerdings schon vor 65 Millionen Jahren ausgestorben ist, als Vorfahren.

In Deutschland begann die erste Verbreitung in den dreißiger Jahren, die sich dann weiter entwickelte, als aus Pelztierfarmen und privaten Gehegen Waschbären auskamen. Sie fanden natürlich ideale Lebensbedingungen in den Laubwäldern, in denen es alles gab, was sie brauchten.
 
Der Speisezettel des Waschbären ist sehr vielfältig.

Grob aufgeteilt, kann man sagen, daß 50% pflanzliche und 50% tierische Nahrung aufgenommen wird. Je nach Jahreszeit und Futterangebot ändert sich die Zusammensetzung auch, was dem Wohlbefinden dieses Wildtieres keinen Abbruch tut.

Besonders gerne frißt der Waschbär Eicheln, Bucheckern und Beeren aller Art, natürlich auch wilde und andere Weintrauben. Vielerlei Obst und Getreide erntet er geschickt von Baum und Halm, wobei er auf den Reifegrad keinen besonderen Wert legt.

Weichtiere, Schnecken, Frösche, Würmer, Käfer, Insekten von der Libelle bis zu den Wespen, Hautflügler, wie Ameisen, dann kleine Nager, auch Ratten, Schlangen usw. sind, so wie er es vorfindet, Bestandteil seines Küchenzettels.
   
In diesem Zusammenhang sollte auch über das Verhalten bei der Nahrungsaufnahme gesprochen werden.
Bei der Suche danach kommt dem Tastsinn eine besondere Bedeutung zu.
Den Blick woandershin gerichtet, also blind, beginnen die "Hände" , die der Menschenhand am ehesten vergleichbar sind, mit ihren Fingern den Grund oder die Nahrung zu befühlen. Gleichgültig ob Wasser vorhanden oder das Objekt schmutzig ist oder nicht, beginnt die "Instinktbewegung Waschen". Wird der Gegenstand würdig befunden, kontrolliert die Nase und dann erst übernimmt das Maul die weitere Bearbeitung.
Waschbär
Obwohl er ein guter Schwimmer ist (tauchen mag er gar nicht) hält er sich gerne in und in der Nähe von seichtem Wasser auf, in dem er nach den unterschiedlichsten Lebewesen sucht. Diese popelt er geschickt aus dem Schlamm. Frösche bevorzugt er sehr, wobei er ein für ihn charakteristisches Verhalten zeigt. Durch Kneten und Walzen mit den Vorderpfoten wird der Frosch dazu angeregt, das giftige Hautdrüsensekret abzusondern, das immer wieder abgewaschen wird, bis das Beutetier genießbar erscheint.

Wenn es dem Winter zugeht, ist der Appetit besonders groß, weil eine gehörige Speckschicht die kalte Jahreszeit überstehen hilft.

Den Winterschlaf kennt der Waschbär nicht, doch wird eine Winterruhe, in der allerdings Puls und Körpertemperatur gleich bleiben, eingelegt. Bei Störung ist das Tier sofort hellwach und reagiert augenblicklich.

Besonders ausgeprägt sind neben dem Tastsinn der Geruchssinn und das Gehör. Weiterhin fällt auf, daß Waschbären Geräusche erstaunlich gut orten können.

Neugier, Schlauheit, Gewandtheit und Intelligenz beeindrucken beim Umgang mit dem sympathischen kleinen Kerlchen.
Waschbär
Waschbär
   
Waschbär
Waschbär
   
Als Sohlengänger tritt der Waschbär mit dem ganzen Fuß auf. Bemerkenswert ist auch, daß er kein Schlüsselbein hat.

Als nachtaktives Tier hält er sich tagsüber hauptsächlich in Baumhöhlen auf oder er sonnt sich auf hohen Bäumen, die er auch erklettert, wenn Gefahr droht.
Den Höhleneingang markiert er gerne mit seiner Losung.

Feinde hat der Waschbär, außer dem Menschen, nicht viele. Luchs, Wolf, Fuchs und Hund hat er zu fürchten. Wenn möglich, flüchtet der Waschbär sofort auf den nächsten Baum, den er erst wieder verläßt, wenn die Luft rein ist.

Das Waschbärweibchen wird etwa mit einem Jahr geschlechtsreif, das Männchen hingegen erst nach zwei Jahren, eine einfache Lösung, Inzucht zu verhindern, weil sich die Geschwister in diesem Jahr so weit voneinander entfernt haben, daß ein Zusammentreffen meist nicht mehr erfolgt.

Die Paarungszeit ist in der Regel im Februar.

Nach ca 63 Tagen Tragzeit kommen 1 bis zu 6 taube, blinde und recht hilflose Junge zur Welt. Sie werden alle zwei Stunden gesäugt. Nach 14 Tagen öffnen sich die Ohren und 3 Wochen nach der Geburt die Augen. Die Jungen schlafen die meiste Zeit, beginnen aber mit 5 Wochen im Lager herumzukriechen. 6 Wochen alt nehmen sie erstmals feste Nahrung zu sich.

Die Waschbärin ist eine gute Mutter, die ihre Jungen beleckt und massiert, damit sie ihren Kot und Urin abgeben, der von ihr aufgeleckt wird. Wie bei Katzenmüttern werden die Jungen am Nackenfell an einen anderen Platz getragen, wenn sich die Wurfhöhle als nicht mehr sicher erweist.

Zwei bis drei Monate alt verläßt das Geheck schon das Lager. Kletterübungen wirken in diesem Stadium noch sehr putzig, weil unbeholfen und tollpatschig.
Die Mutter führt ihre Jungen oft noch das ganze Wurfjahr. Trotzdem Waschbären Einzelgänger sind, wurde beobachtet, daß einige Tiere auch im Winter beisammen blieben.
Das Männchen hält sich normalerweise nicht bei der Familie auf.
Junger Waschbär
 
Trotzdem Waschbären sehr zutraulich werden, sind Sie Wildtiere und keine Hautiere. In einigen Staaten Nordamerikas wurde deshalb die Haltung mit einer kostenpflichtigen Lizenz verbunden. In anderen Staaten sogar allgemein untersagt.
 
Steckbrief  
Waschbären gehören zu den Kleinbären und sind nachtaktive Sohlengänger.
wissenschaftlicher Name: Procyon lotor = "waschender Vorhund"
nordamerikan. Name:

Raccoon nach dem indianischen Wort"arakun"= "Kratzhändchen"

englischer Name: coon (heißt auch schlaues Bürschchen)
Futter: Die Nahrung besteht aus ca. 50 % pflanzlicher und 50 % tierischer Kost.
Beispiele pflanzlicher Kost:
Bucheckern, Eicheln, alle Beeren, besonders Brombeeren, alle wilden und edlen Obstsorten, Getreide.
Beispiele tierischer Kost:
Weichtiere, Schnecken, Würmer, Frösche, Käfer, Insekten von der Libelle bis zu den Wespen, Hautflügler wie Ameisen, kleine Nager, auch Ratten, Schlangen usw.
Lebensraum: Am liebsten halten sich Waschbären in Laubwäldern nahe von Wasser stellen unterhalb von 2.000 m auf, sind jedoch sehr anpassungsfähig. Baumhöhlen wählen sie gerne als Schlafplatz und auch als Aufzuchtsort ihrer Jungen. Zum Sonnen klettern sie auch auf hohe Bäume.
Lebenserwartung ca 10 Jahre, in Gefangenschaft bis zu 20 Jahren
Fortpflanzung: weibliche Waschbären werden mit 1 Jahr geschlechtsreif,
männliche erst mit 2 Jahren.
Saisonaler Brunstzyklus.
Die Ranzzeit beginnt etwa Ende Januar und erreicht ihren Höhepunkt meist Mitte Februar.
Nach ca 4 Wochen ist sie wieder beendet.
Tragzeit: ca. 63 Tage
Nachwuchs: Bei der Geburt sind die 1 - 6 Jungen hilflos, taub und blind, werden alle 2 Stunden gesäugt und schlafen die meiste Zeit.
Entwicklung der Junge: 14 Tage nach der Geburt öffnen sich die Ohren und eine Woche später die Augen. 5 Wochen alt, beginnen sie im Nest herumzukriechen. Feste Nahrung nehmen sie mit 6 Wochen auf. Zwei bis drei Monate nach der Geburt verläßt das Geheck das Lager. Den Rest des Jahres bleiben die Jungen bei der Mutter. Das Geheck verteilt sich dann und die einzelnen Tiere suchen sich ein eigenes Revier.
Feinde: Außer dem Menschen hat der Waschbär wenig Feinde. Luchs, Wolf und Hund gehören dazu, vor denen er, wenn mögl. auf den nächsten Baum flüchtet.
   

Waschbären sind Wildtiere, die sich, obwohl sie zähmbar sind, nicht als Haustiere eignen.

   
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